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Das Rote Kreuz, Ortsgruppe Borgstedt

Das Deutsche Rote Kreuz

Aufzeichnungen der Chronik „Alfred Hoffmann“, 1992

Viele Borgstedter Einwohner gehörten zum Teil schon seit vielen Jahren dem Ortsverein Büdelsdorf des DRK an. Sie waren von der rührigen Frau Käte Seemann aus Borgstedt, die auch eine Erste-Hilfe-Station eingerichtet hatte, aber auch von Werbern des Ortsvereins Büdelsdorf als Mitglieder zum Eintritt in das DRK bewogen worden. Als es in Borgstedt bereits 74 Mitglieder gab, regte der Ortsvereinsvorsitzende des DRK Büdelsdorf, Günter Jasper, an, in Borgstedt einen eigenen Ortsverein zu gründen. Käte Seemann, die bisher im Ortsverein Büdelsdorf aktiv mitgearbeitet hatte, unterstützte diesen Vorschlag sehr tatkräftig. Auch Bürgermeister Bernhard Lüneburg setzte sich für diese Neugründung ein. Er berief für den 29. November 1979 eine öffentliche Gründungsversammlung ein. An ihr nahmen viele Dorfbewohner sowie der Kreisverbandsvorsitzende, Landrat a. D. Carl Jacobsen, mit anderen Vorstandsmitgliedern und Günter Jasper teil. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Lüneburg, einem Referat von Günter Jasper über die Aufgaben des DRK und einer Erläuterung der Sozialarbeit des DRK durch Frau Elisabeth Jöhrens fasste die Versammlung einstimmig den Beschluss zur Gründung des Ortsvereins Borgstedt des DRK. Er war 90. im Kreisgebiet.

Die Versammlung wählte anschließend folgenden Vorstand:

 

1. VorsitzenderRektor Alfred Hoffmann
1. stellvertr. VorsitzenderKäte Seemann
2. stellvertr. Vorsitzender Annemarie Kagelmann
Schriftführerin                                Karla Stabenow
Schatzmeisterin                             Erna Reimers
Leiterin der SozialarbeitRenate Kny
Leiterin des Pflegedienstes Margret Paulsen
Beisitzerinnen                                Christa Andritzke
 Brigitte Fiebach
 Elsa Modregger
 Ingrid Naeve
 Marlene Rathje
 Karla Sauer
 Monika Wulkau
Vertreter des Jugend-DRKRalf Kny

 

Der Vorstand war mit 15 Mitgliedern zwar sehr groß; dies hatte jedoch den Vorteil, dass alle vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder auch gewählt wurden, es zu keiner Kampfabstimmung kommen musste und zudem die beginnende Tätigkeit auf viele zur Mitarbeit bereite Schultern verteilt werden konnte. Diese Überlegungen erwiesen sich in der Folgezeit als richtig.

Der Vorstand blieb im wesentlich bis 1986 in dieser Zusammensetzung bestehen. Aus persönlichen Gründen schieden lediglich Christia Andritzke, Brigitte Fiebach, Marlene Rathje und Renate Kny aus. Dafür traten Ute Solterbeck als Schatzmeistern und Elisabeth Höchendorf als Beisitzerin neu ein.

Zunächst galt es, geeignete Räume für den neuen Ortsverein zu finden. Frau Anna Embke stellte in ihrem Hause zwei leerstehende Zimmer mit getrenntem Eingang zur Verfügung. In regelmäßigen Vorstandssitzungen bei Kaffee, Kuchen und Käseschnitten wurden die Einzelheiten der Aufgabenbereiche festgelegt. Dabei erwies sich von vornherein Käte Seemann als der Motor und die Seele der vielfältigen Aktivitäten. Sie war schon vor der Gründungsversammlung gedrängt worden, den Vorsitz des Ortsvereins zu übernehmen. Sie hatte dies aber abgelehnt, jedoch zugesichert, dass sie dem Vorsitzenden die „Kleinarbeit“ abnehmen würde.

Der Vorstand beauftragte schon in der ersten Sitzung Käte Seemann mit der Koordinierung der Arbeit. Gemeinsam richteten die Vorstandsdamen die Räume wohnlich her, der Schulleiter stellte ausinventarisierte Schultische und –stühle zur Verfügung. Nun konnten die Vorstandssitzungen in eigenen Räumen abgehalten werden. Hier trafen sich unter Leitung von Elsa Modregger auch einmal monatlich alte Borgstedter Einwohner, die mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee bewirtet und mit Vorlesungen und gemeinsamen Spielen unterhalten wurden. Diese Veranstaltungen mit etwa 20 Teilnehmern erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit und finden seit neuestem im Gemeinderaum im Haus der Feuerwehr statt.

Daneben begann Käte Seemann mit der Einrichtung eines Hilfsmitteldepots.

Auch bei den Veranstaltungen des Altenclubs der Volkshochschule, bei der Grippeschutzimpfung, beim Laternenumzug, beim Blutspendedienst, beim Schulfest und bei der Betreuung einiger erkrankter und hilfsbedürftiger Dorfbewohner waren die Damen des Vorstandes behilflich. Daneben stellte Käte Seemann eine Gratulationsliste für besondere Geburtstage und andere Festlichkeiten zusammen. Das Dorf wurde in mehrere Abschnitte aufgeteilt und die Mitglieder des Vorstandes überbrachten mit einem kleinen Geschenk die Glückwünsche des DRK.

Die Organisation des Blutspendedienstes und ein Lehrgang in „Erster Hilfe“ unter Leitung von Günter Jasper, Wolfgang Jasper und Ralf Kny wurden jährlich zu ständigen Einrichtungen. 1982 rief Annemarie Kagelmann einen Handarbeitskreis ins Leben. 12 bis 18 Damen treffen sich auch heute noch einmal monatlich, um unter ihrer Leitung bei einer Kaffeetafel und Vorlesungen Handarbeiten herzustellen und den mitmenschlichen Kontakt zu pflegen.

Als Frau Anna Embke wegen ihres hohen Alters ihre Wohnung aufgeben und in das Alten- und Pflegeheim Büdelsdorf ziehen musste, standen ihre Räume dem DRK nicht mehr zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Wohnung der Eckernförder Wohnungsbaugesellschaft im Torfweg 4 frei. Die Gemeindevertretung Borgstedt mit ihrem Bürgermeister Lüneburg erklärte sich sofort bereit, die Miete für diese Wohnung in Höhe von ca. 55,- DM monatlich zu übernehmen, so dass der Ortsverein ab Januar 1981 wieder über eigene Räume verfügen konnte. Ein Zimmer sowie die Küche mit Speisekammer wurden für die Altenbetreuung und für Vorstandssitzungen eingerichtet, ein Zimmer durfte sich das Jugend-DRK nach eigenem  Geschmack einrichten und der dritte Raum diente als Hilfsmitteldepot. Hier wurden verschiedene Hilfsmittel zum Entleihen an kranke und hilfsbedürftige Dorfbewohner aufbewahrt. Aufgrund der zum Teil äußerst schwierigen Verhältnisse in einigen abgeschnittenen Orten während der Schneekatastrophe im Januar 1979 beschloss der Vorstand, für einen Katastrophenfall neben dem Verbandsmterial auch eine Anzahl von Decken und Schlafsäcken anzuschaffen und hier zu lagern.

Eine Ergänzung und Ausweitung des vielfältigen  Aufgabenbereichs bildete die Jugend-Rotkreuzgruppe (JRK). Ralf Kny hatte sie mit Zustimmung des Vorstandes gegründet und mit großem Engagement aufgebaut. Tatkräftige Hilfe leisteten ihm Heidi Witthohn, die Tochter des Kreisvorsitzenden aus Osterrönfeld, Sybille Kublenz und Heidrun Preußer. Einmal wöchentlich versammelten sich nacheinander zwei Gruppen jüngerer Kinder (8 bis 10 und 12 bis 14 Jahre) im alten Klassenraum der Schule, um in „Erster Hilfe“ ausgebildet zu werden und gemeinsam zu basteln und zu spielen. Sogar Kinder aus den Nachbargemeinden Bünsdorf, Sehestedt, Holzbunge und Rader Insel nahmen an diesen Veranstaltungen teil. Die größeren Kinder (15 bis 18 Jahre) trafen sich in ihrem Zimmer im Heim des Ortsvereins.

Diese Arbeit des JRK muss auch deswegen anerkannt werden, weil Kinder und Jugendliche von der Straße fort zu sinnvoller Tätigkeit geführt wurden. Die internen Vorbereitungen für den Kreis- und Landeswettbewerb des JRK fanden ihre Krönung im Erringen des ersten Platzes im Kreiswettbewerb der Gruppe I (10 bis 13 Jahre) und des zweiten Platzes im Landeswettbewerb 1983. Sieger wurden die Gruppenführerin Gunda Sabel, Dörte Hinz, Claudia Guhlke, Carsten Fiebach, Andreas Hansen und Jens-Peter Solterbeck. Der Kreiswettbewerb war in den Räumen der Schule Borgstedt ausgetragen worden. Bei der Adventsfeier des Ortsvereins am 7. Dezember 1983 konnte der Vorsitzende den Siegern die Anerkennung überreichen.

In der Jahreshauptversammlung Anfang 1984 übergab der 1. Vorsitzende Alfred Hoffmann wegen seines Fortzugs nach Büsum nach einstimmiger Wahl den Vorsitz den Dr. Horst-Carsten Groth.

In der Jahreshauptversammlung am 13. Februar 1989 wurde folgender Vorstand gewählt:

 

1. VorsitzenderDr. Horst-Carsten Groth
1. stellvertretr. VorsitzendeMarlies Brinckmann
2. stellvertretr. VorsitzenderAnnemarie Kagelmann
Schriftführerin                                 Ilse Rohweder
Schatzmeisterin                             Gisela Backens
Beisitzerinnen                                Elsa Modregger
 Elisabeth Höckendorf
 Ute Solterbeck
 Käte Seemann
 Erika Delfs
 Karla Sauer
 Monika Wulkau
 Ingrid Naeve
Vertreter des Jugend-DRKRalf Kny

 Hier enden die Aufzeichnungen der Chronik von Alfred Hoffmann, 1992

 

Aus der Chronik des DRK-Ortsvereins Borgstedt


Aus den Kaffeenachmittagen – unter anderem mit Gesellschaftsspielen – wurden dann die Spielenachmittage am ersten Mittwoch im Monat.

Diese Spielenachmittage wurden die ersten zwei Jahre von Käthe Seemann geleitet. Danach übernahm Elsa Modregger bis August 2009, ihr folgte Sylvia Sauer bis April 2016. Bis heute wird der Spielenachmittag von Britta Leya geleitet.

Am zweiten Mittwoch im Monat wird seit Februar 1983 der Handarbeitsnachmittag angeboten. Geleitet wurde dieser bis ins Jahr 2000 von Annemarie Kagelmann, ihr folgte Elisabeth Höckendorf bis Juni 2011. Bis heute wird der Handarbeitsnachmittag von Bärbel Möller geleitet.

Fester Bestandteil waren ab 1994 Tagesfahrten, z. B. als Theaterfahrt nach Hamburg. Es folgten 5-Tagesfahrten, z. B. zur Insel Rügen, in die Rhön, ins Hochsauerland usw. Ausgesucht und geleitet wurden die Tagesfahrten von Helga Bretsch, dann viele Jahre von Elsa Modregger (1996-2003). In den Jahren 2004-2011 wurden die Tagesfahrten und auch die 5-Tagesfahrten von Erika Delfs und Elisabeth Höckendorf geleitet.

Die Mitversorgung der Tschernobyl-Kinder fand in der Kirchengemeinde Bünsdorf, im Freizeitheim Bistensee in den Jahren 1999 – 2005 statt, u. a. auch mit Geldspenden für Wäschegarnituren für die Kinder, Pakete in den Wintermonaten, die dorthin geschickt wurden.

Der DRK-Ortsverein Borgstedt hat sich zur Aufgabe gemacht, Spenden zu leisten, z.B. für die Henny-Solterbeck-Krebsstiftung, der Kinderkrebshilfe, 2003 eine Spende in den Irak, 2005 für die Flutopfer in Asien usw.

Aber auch vor Ort unterstützen wir gerne, z. B. die Tafel in Rendsburg, bedürftige Kinder in Büdelsdorf. In Borgstedt wurden die Grundschule und der Kindergarten in den letzten Jahren bedacht.

Viele Mitglieder aus Borgstedt, die 1977 in Büdelsdorf in den dortigen DRK-Ortsverein eingetreten waren, wechselten 1979 zum neu gegründeten DRK-Ortsverein Borgstedt. Wir haben viele langjährige Mitglieder, die entweder zur Jahreshauptversammlung oder zur Adventfeier für 25jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Dies ist sehr unterstützend für die Vereinsarbeit.

Am 30.11.2004 wurde im Rahmen der Adventsfeier das 25jährige Bestehen des Ortsvereins Borgstedt und am 21.06.2011 als Sommerfest nachträglich das 30jährige Bestehen gefeiert.

Den jeweiligen Vorsitz des DRK-Ortsvereins Borgstedt hatten:

 

Alfred HoffmannNov. 1979 – 1984
Dr. Horst Groth1984 – 1992
Helga Bretsch1992 – 1997
Erika Delfs1997 – 2004
Gabriele Zenke2004 – 2015
Dörte Lensch-Thiedemannab 2015

 

In den vergangenen 40 Jahren der Vereinsgeschichte des DRK-Ortsverein Borgstedt waren und sind viele Angebote und Hilfsleistungen übers Jahr im Programm:

 

-       Blutspendetermine (seit 29.6.1981) – zweimal jährlich

-       Hilfe bei Veranstaltungen in Borgstedt, z. B. Erntedankfest, Tannenbaumverkauf

-       Mottoveranstaltungen wie Grill-, Mittsommer-, Erntedankfest, Grünkohlessen

-       Besuche zu hohen Geburtstagen und Ehrenfesten der Borgstedter Bürgerinnen und Bürger

-       Wöchentlich Turn-Übungskurs zur Sturzbewältigung und Muskelaufbau

-       Jeden 1. Mittwoch im Monat Spielenachmitag

-       Jeden 2. Mittwoch im Monat Handarbeitsnachmittag

-       Jeden 3. Dienstag im Monat gemeinsames Frühstücken im Dörpshus

-       Fahrradtouren rund um Borgstedt in den Sommermonaten

-       Wandern / Spazieren gehen im Ort in den Wintermonaten

-       Kaffeenachmittag der über 80jährigen Borgstedter im September

-       Adventkranzbinden im November

-       Adventfeier im Dezember

Eine der großen Aufgaben der letzten Jahre war die Versorgung der Flüchtlinge in den Jahren Oktober 2015 – 2018. Zu diesem Zweck wurde der ehemalige Top-Kauf-Laden in einen Spenden-Point umgewandelt. Hier konnten die Neubürger Kleidung, Spielzeug, Gebrauchsgegenstände bekommen. Zuvor wurden die Behelfsheime/Unterkünfte von den Helferinnen des DRK-Ortsverein mit Alltagsgegenständen, Geschirr, Putzmittel ausgestattet.

Seit Oktober 2019 ist der DRK-Ortsverein Borgstedt ein eingetragener Verein mit neuer Satzung. Das 40jährige Bestehen des Vereins wurde im November 2019 mit einem sehr schönen geselligen Abend im Lindenhof gefeiert.

Der DRK-Ortsverein Borgstedt verfügt also über ein reges Vereinsleben, ohne einen gut funktionierenden Vorstand kann die Arbeit gar nicht geleistet werden. Unsere Veranstaltungen finden entweder im Borgstedter Dörpshus, im Lindenhof oder im Hubertshof in Borgstedt statt.

Wir sind ein relativ kleiner Verein, erfreuen uns aber in der letzten Zeit über den Eintritt vieler neuer Mitglieder.