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Der Neubeginn von 1946 - 1956

Der Neubeginn von 1946 bis 1956

Schon bald nach Kriegsende begann die Löschgruppe Borgstedt mit der Fortsetzung ihrer Tätigkeit. In ihrer ersten Sitzung am 13. Januar 1946 wählten sie einstimmig Otto Hanna zum Führer und Löschmeister. Gleichzeitig bestimmten sie für den Ernstfall nacheinander die Maschinisten W. Ehlers, Theo Böge, Fritz Naujokat, Cl. Rieper, Jürgen Tank, Bernhard Gosch und die Wagenführer W. Ehlers, Theo Böge, Jürgen Tank, Heinrich Sander, Cl. Rieper, Fritz Prieß und legten die Aufgaben am Einsatzort sowie die Pflege des Gerätes  und der Schläuche nach dem Einsatz fest.

Am 29. März 1946 schrieb der Protokollführer Hans Greve untere anderem:

„a) Der Löschgruppenführer hat auf Anordnung der Militärregierung vom 10.  und 27. 3. 1946 alle 14 Tage eine Übung anzusetzen.

b) Die Ausbildung der freiwill. Feuerwehr hat nach der Vorschrift von „Heimberg-Fuchs“ - „Die Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr“ zu erfolgen und zwar  einschließlich der infant. Ausbildung zur Aufrechterhaltung der Disziplin. Diese Vorschrift ist in berichtigter Form vorrätig.

c) …

d) Die Aufschrift auf dem Borgstedter Mannschaftswagen soll geändert werden, ebenfalls die Signalanlagen. An der Windschutzscheibe ist ein Schild anzubringen mit der Aufschrift: Freiwillige Feuerwehr – Voluntarie-Fire-Brigade 1 Borgstedt. Die Signallampen sind mit blauem Glas zu versehen.

e) …

f) Alle Mitglieder erhielten den Auftrag, die Kokarden sofort an den Dienstmützen zu entfernen.
g) – k) ...“

Hier wird die Einflußnahme der britischen Militärregierung deutlich sichtbar.

Am 20. Mai 1946 wurde Jürgen Tank zum Löschmeister für die zweite Motorspritze (Magirus) und Bernhard Gosch zum Gerätewart ernannt. Man sollte außerdem neue Mitglieder werben. Diese Aufforderung hatte Erfolg; denn in der Versammlung vom 29. August 1946 traten folgende neue Mitglieder in die Feuerwehr ein: Johann H. Lensch, Herbert Loesen, Friedrich Kruse, Hans Sieck, Werner Ehlers, Hans-Werner Henschel, Karl-Heinz Kühl, Karl Fischer, Ernst Homeister.

Damit stieg laut Protokoll vom 1. November 1946 die Zahl der Mitglieder von 3 Mann 1945 auf 19 Mann 1946 an.
Die Unterbringung der Geräte TS 8 (Tragkraftspritze mit einer Pumpleistung von 800 l/min) und ab 1946 einen Mannschaftswagen LF 8 (Löschfahrzeug mit 800 l/min Pumpleistung), der gleichzeitig zur Krankenbeförderung in das Krankenhaus Schirnau eingesetzt wurde.

Eine Unterbringung der Geräte in der Halle am Kanal lehnten die Mitglieder wegen der ungünstigen Ausfahrt und der zum Dorf hin stark ansteigenden Straße ab. Als Notbehelf stellte ab 1. Dezember 1946 der Schmiedemeister Christian Wulf einen Raum in seiner Schmiede zur Verfügung, außerdem durfte die Wehr die Durchfahrt der Gastwirtschaft „Lindenhof“ benutzen.

1948 erfolgte ein Wechsel in der Wehrführung, da Otto Hanna zum Unterkreisbrandmeister (entsprechend Amtswehrführer) ernannt worden war. Neuer Wehrführer wurde Jürgen Tank. In der Generalversammlung am 18. Januar 1948 wählten die 28 Feuerwehrkameraden einstimmig zum stellvertretenden Wehrführer Heinrich Sander, der diese Funktion bis 1972 innehatte. Einstimmig wählte die Versammlung auch Ernst-Otto Petersen zum Kassierer und Schriftführer und Bernhard Gosch zum Gerätewart.
Nach langer und eingehender Diskussion beschloß die Generalversammlung am 5. September 1948 auf Antrag von Heinrich Dittmann den Bau eines Gerätehauses ohne Trocknungsraum, da dieser zu kostspielig geworden wäre. An diesem Bauvorhaben sollten sich alle aktiven und passiven Mitglieder  nach Kräften beteiligen. Der Neubau ging schnell vonstatten, und schon am 30. Januar 1949 konnte E.O. Petersen seine Fertigstellung protokollieren. Den daneben angebauten Leichenraum konnte man 1963 nach Fertigstellung der Kapelle als Unterrichtsraum umgestalten.
Die Ausstattung mit Uniformen bereitete Schwierigkeiten, weil die Mittel für Neuanschaffungen fehlten. Dazu protokollierte E. O. Petersen in der Generalversammlung am 19. Februar 1950: „Sodann wurde der Bestand der vorhandenen Uniformen überprüft und die zweckmäßige Verteilung der vorhandenen Uniformen besprochen. Dabei kam zum Ausdruck, daß Kameraden, die aus beruflichen Gründen längere Zeit abwesend sind oder am Dienst nur selten teilnehmen können, ihre Uniformen an dienstbegeisterte und im Ernstfall stets einsatzbereite Feuerwehrkameraden abgeben sollen.“
Erstmals wurden im Protokoll vom 10. Februar 1951 die drei Amtswehren Borgstedt, Bünsdorf und Holzbunge erwähnt. Demnach hatte sich die „Freiwillige Feuerwehr Bünsdorf“ mit den drei Löschgruppen Borgstedt, Bünsdorf und Holzbunge in drei selbstständige Feuerwehren umgewandelt.
Das Jahr 1952 brachte durch die Initiative des Bürgermeisters Karl Seemann für das Dorf Borgstedt eine zentrale Wasserversorgung, die auch der Wehr eine ideale Löschwasserversorgung mit Hydranten sicherte. Dadurch hatte der alte Brunnen am Spülfeld vor dem Steinberg mit seinem 10 m langen, oft versandeten Zulauf ausgedient. Zur Pflege der Kameradschaft lud man im Frühjahr 1953 die benachbarten Wehren zu einem Kameradschaftsabend ein. Für die Ausgestaltung dieses Abends gründete man eine Theatergruppe aus Laienspieler der Feuerwehrmitglieder und ihrer Angehörigen unter Leitung von Ernst Homeister. Das Feuerwehrfest wurde zur jährlichen Tradition.
Neben den vorgeschriebenen Übungen und der Teilnahme an den Amtsfeuerwehrtagen erforderten kleinere und größere Brände den Einsatz der Wehr. Die schnelle Benachrichtigung der Feuerwehrmänner im Ernstfall bereitete Schwierigkeiten. Daher wurde auf Vorschlag von Heinrich Sander 1956 auf dem Dach seiner Gärtnerei eine Feuerwehrsirene angebracht; sie verbesserte wesentlich die Einsatzfähigkeit der Wehr.

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An den jährlichen Hauptversammlungen mit Jahres- und Kassenbericht nahmen immer etwa 15 bis 25 Mitglieder teil.

Von großer Bedeutung wurde die Jahreshauptversammlung am 3. Februar 1957: Der bisherige Wehrführer Jürgen Tank bat, ihn aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Wehrführer zu entbinden. Er schlug zu seinem Nachfolger Ernst Homeister vor, den die anwesenden 18 Mitglieder einstimmig zum Wehrführer wählten. Ernst Homeister hatte in den letzten Jahren die für  dieses Amt erforderlichen Lehrgänge mit Erfolg absolviert. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören außerdem an: Heinrich Sander als stellv. Wehrführer, Ernst-Otto Petersen als Schriftführer, Hans Mierzwiak als Kassierer.

Ausstattung und Anschaffungen

Die ersten Erfolge der Bemühungen war 1959 die Anschaffung einer Motorspritze TS 8 und eines Tragkraftspritzenanhängers; in den nächsten Jahren wurden Bekleidungsstücke und Ausrüstungsgegenstände angeschafft. 1964 waren alle aktiven Mitglieder endlich mit einem Tuchrock eingekleidet. Ein besonderes Ereignis wurde die Übergabe des neuen Löschfahrzeugs TSF/8 (Tragkraftspritzenfahrzeug 8 Ford Taunus Transit) durch den stellv. Bürgermeister Bernhard Lüneburg während der Einholungsfeier am 17. Dezember 1966. Schon auf der Dienstversammlung am 11. September 1966 waren für dieses Fahrzeug bestimmt worden, als erster Fahrer Hans Münchow, als zweiter Fahrer Peter Embke und als dritter Fahrer Egon Bundt. Weitere Anschaffungen folgten, z. B. 1967 vier Schlauchkörbe, zwei Warnwesten, acht Wetterschutzmäntel. 1968 vier weitere Wetterschutzmäntel. 1970 neue Tuchhosen, 22 B- und 14 C-Schläuche. 1972 Diensthemden, Handschuhe. 1974 Neueinkleidung aller aktiven Mitglieder. 1980 vier Handsprechgeräte mit 2-m-Band und eine neue TS 8 mit Ansaugautomatik. 1984 vier Atemschutzgeräte im Wert von ca. 10.000,- DM.

Um eine möglichst schnelle Alarmierung der Wehr zu erreichen, wurde 1974 am EDEKA-Geschäftshaus von Ernst Marten (Olf) ein Feuermelder installiert, der die beiden Sirenen auf den Dächern der Gärtnerei Sander und der Schule auslöst. Die Alarmierung konnte 1983 durch die Funksirenensteuerung vervollkommnet werden: Durch Eingeben der Nummer 112 werden die drei örtlichen Sirenen Schule, Haus der Feuerwehr und Spielplatz Gartenstraße ausgelöst.

Die Wasserbeschaffung in Lehmbek von der Borgstedter Enge zum Dorf hinauf bereitete großen Schwierigkeiten. Daher baute man 1975 eine Steigleitung von der Borgstedter Enge zum Hof des Bürgermeisters Kurt Jeß hoch.

Der größte Wunsch der Wehr war die Anschaffung eine Tanklöschfahrzeugs. Es bedurfte vieler Beratungen in der Gemeindevertretung und in der Wehr, bis dieser Wunsch in Erfüllung gehen konnte. Im Januar 1977 bereits hatten die Kameraden nach Besichtigung der Tanklöschfahrzeuge in Fahrendorf und in Fockbek in längerer Debatte beschlossen, dem TLF 8 von Mercedes gegenüber dem Fahrzeug von Magirus den Vorzug zu geben. Dabei war ausschlaggebend, daß beim Mercedes-Fahrzeug die Armaturen übersichtlicher sind, daher eine bessere Bedienung ermöglichen, und außerdem die Wartung (Pumpe usw.) bei der Firma Meisner in Rendsburg erfolgen könne (beim Magirus-Fahrzeug in Kellinghusen). Am 22. Juni 1978 erfolgte die feierliche Übergabe des Fahrzeugs.

Unter großer Anteilnahme des Dorfes und vieler Ehrengäste übergab Kreisbrandmeister Kruse das neue Fahrzeug, Typ TLF 8/18 mit 2600-l-Tank, geliefert von der Rendsburger Firma Meisner polizeiliches Kennzeichen RD-2109, an Bürgermeister Lüneburg. Dieser bedankte sich zunächst bei den Behörden für die Zuschüsse und überreichte dann die Fahrzeugschlüssel an den Wehrführer, Oberbrandmeister Ernst Homeister, 96.000,- DM hatte das Fahrzeug gekostet.

Die Weiterentwicklung von 1957 bis 1985 unter Ernst Homeister

28 Jahre lang war Ernst Homeister mit großem Erfolg Wehrführer, vom Vertrauen der aktiven und passiven Mitglieder, der Bevölkerung und der Gemeindevertretung getragen. Sein Bestreben war es, die Schlagkraft der Wehr zu erhöhen, sie so effektiv wie möglich zu machen und die Unterstützung der Bevölkerung für dieses Vorhaben zu gewinnen. Nur durch eine vertrauensvolle, ehrliche und auch zähe Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung und ihrem Bürgermeister konnte dieses Ziel erreicht werden. Es gelang Ernst Homeister, sowohl mit Bürgermeister Karl Seemann (bis 1974) und dann mit Bürgermeister Bernhard Lüneburg (bis 1986) schnell einen engen Kontakt zu gewinnen und die Anerkennung seines persönlichen Einsatzes und Könnens zu erlangen. Diese Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung war auch deshalb notwendig, weil der Amtswehrführer Johann Lensch-Thiedemann am 24. Januar 1970 in der Hauptversammlung mitteilte, das der bisherige Feuerwehrzweckverband nicht mehr bestehe und jede Gemeinde für ihre  Wehr selbst aufkommen müsse.

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