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Die Feuerwehr als tragende Säule der Gemeinde

Die Feuerwehr als tragende Säule der Gemeinde

Die Freiwillig Feuerwehr heutiger Zeit hat mit Wehr der Gründerväter kaum noch Gemeinsamkeiten. Sicher ist sie vorrangig für die Brandbekämpfung zuständig und hilft uneigennützig und kompetent um Schaden für die Mitbürger abzuwenden und zu helfen, denn im Katastrophenfall ist der Einzelne emotionell und physisch überfordert. Mit der Entwicklung des Dorfes, ständig wachsenden Einwohnerzahlen und Ansiedlung von Gewerbe, damit verbunden Zuwachs an Gebäuden hat auch die Feuerwehr Schritt gehalten. Neben hoch motivierten Mitgliedern, einem hervorragenden Ausbildungsstand, die der Erwerb der Leistungsmedaille „Roter Hahn“ höchster Stufe dokumentiert, steht ein überaus sehenswerter Fahrzeugpark zur Verfügung um auf jedwede Art der Hilfeleistung vorbereitet zu sein. Davon konnten die Aktiven früherer Jahre nur träumen. Selbst der Nachwuchs, die Jugendfeuerwehr, folgen mit Eifer und Elan den „Großen“ und haben mit dem Erwerb der „Jugendflamme Stufe 1“ beispielhaft ihr Wissen und Können unter Beweis stellen können.

„Löschen, Retten, Bergen, Schützen“ das einstige Motto des Deutschen Feuerwehrverbandes ist aktuell wie eh und je. Bei der Durchsicht der Protokolle der letzten Jahre fiel auf, dass sich der Schwerpunkt eindeutig auf „Bergen“, sprich Hilfeleistungen aller Art gewandelt hat. Brandbekämpfung spielt nur noch eine untergeordnete Rolle und glücklicherweise sind Brandschäden oder Totalverlust von Haus und Hof seltener an der Tagesordnung. Natürlich bedingt durch den Strukturwandel unseres Dorfes, verbesserte, schwer entflammbare Baumaterialien und Einhaltung der Bauvorschriften, sowie moderne intelligente Elektrik und Elektronik und letztendlich die Sensibilität und Verantwortung unserer Mitbürger. Das breite Band der Hilfeleistungen beinhaltet, trotz Notlage, durchaus Kurioses wie auch Tragik. Von der klassischen Katzenrettung vom hohen Baum über die Bergung eines im Schlamm steckenden Rindviehs, öffnen von Türen oder Fenster zu Rettung bewusstloser, leblos wirkender Personen bis zur Bergung suizidaler Leichen zu Land und Wasser. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Da die Fähigkeiten zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen bei den meisten Bürgern nicht angeboren sind, setzt es eine intensive Aus- und Weiterbildung voraus. Jedes angehende aktive Feuerwehr-Mitglied durchläuft eine breitangelegte Grundausbildung, die ihn/sie in die Lage versetzt, auch ohne Anweisung, eigenverantwortlich zu handeln. Diese Fähigkeiten werden in Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene erworben und bei den regelmäßigen Übungen angewendet und vertieft. Der/die Feuerwehrmann/-frau setzt nicht nur die Gesundheit, sogar sein Leben bei gefährlichen Einsätzen auf‘s Spiel, er/sie investiert in die ehrenamtliche Tätigkeit ebenfalls eine Menge Freizeit und Energie. Leider macht sich die moderne Technik auch zum frustierenden Element. Durch hochsensible Sensoren in den Gewerbebetrieben oder Pflegeeinrichtungen werden vielfach Alarme ausgelöst, teilweise durch technische Defekte oder menschlicher Nachlässigkeit, die schlichtweg unnötig sind und als Fehlalarm verbucht werden. Wer dann aus sanften Träumen, von angenehmer Freizeitbeschäftigung oder von einem leckeren Festmahl gerissen wird, um seine Pflicht zu erfüllen, ballt schon mal die Faust in der Tasche und macht sich seinem Ärger Luft. Vor allem, wenn es eine Häufung dieser Vorfälle gibt. Aber jeder weiß, dass es hundertfach passieren kann, nur das hunderterste Mal geht es um Leben und Sachwerte und ich bin gefordert. Daher gebührt unseren Mitbürgern in Uniform, unseren „Alltagshelden“, der Respekt aller, besonders bei der Ausübung im Ernstfall. Stellt euch nicht auf die Stufe der glotzenden Idioten, die ihre verwackelten „Sensations-Dokumentation“ so schnell wie möglich unter die Menschheit bringen müssen. Lasst sie ihre Arbeit ungestört erledigen, denn die alte Regel lautet: Ein- und Austritt ist freiwillig, dazwischen gibt es nur Pflicht. Zur Entspannung und damit die Kultur nicht zu kurz kommt wird in Feuerwehrkreisen musiziert und das Feuerwehr-Orchester unterstützt. Gern werden die anstehenden Veranstaltungen der örtlichen Vereine privat, als Abordnung oder als Brandwache, besucht. Um ebenfalls kulturelle Akzente zu setzen bietet die Feuerwehr neben Informationsveranstaltungen und Tage der offenen Tür auch gesellige Aktivitäten für die gesamte Bevölkerung an und trägt so zum lebendigem, gesellschaftlichem Dorfleben bei.