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Interview mit Frau Bundt

Interview mit Frau Heinke Bundt

Frau Bundt stellt sich gerne dem Interview!

Nach dem interessanten Gespräch mit Frau Kruse besuchte ich am 10.12.2019 Frau Heinke Bundt. Frau Bundt leitete die Poststelle I in Borgstedt vom 1. Januar 1981 bis 1995 (genaues Datum wird noch recherchiert).
Auch hier interessierten mich die Ereignisse, die dafür sorgen, den Arbeitsalltag eines Posthalters abwechslungsreich und spannend zu halten und dabei den Pflichten eines Posthalters mit Freude nach zu kommen.
Frau Bundt erinnert sich gerne an ihren Vorgänger, den Posthalter Ernst-August Kruse, der 25 Jahre lang die Poststelle 1 in seinem Haus, Steinberg 5, führte, einen wirklich hilfsbereiten Kollegen. Kalt war’s im Winter, die Isolierung entsprach in keinster Weise den heutigen Vorstellungen und im Umgang mit Strom verhielt man sich sparsam. Bei der Entladung der Postfracht brannte draußen eine 15 Watt Glühbirne. Und Frau Bundt muss es wissen: hat sie doch ein Jahr lang im Hause der Kruses gearbeitet, bevor der Umbau des eigenen Hauses mit einer Poststelle abgeschlossen war. Voraus ging eine vier wöchentliche Ausbildung in Jevenstedt, eine Zeitlang als Beamtin auf Widerruf, bevor sich Frau Bundt für ein Angestelltenverhältnis entschied.
Es vermittelte mir eine besondere Freude, so Frau Bundt, älteren Leuten zu helfen, eine Zahlkarte auszufüllen oder eine Postanweisung auf den Weg zu bringen. Oder den Rat zu erteilen, wie ein entsprechendes Vorhaben am besten zu versenden ist.
Früher, und das kam nicht selten vor, unterstützten Großeltern ihre Enkelkinder finanziell und dann kam der sog. Wertbrief zum Einsatz.  Eine besondere Versendungsform, die heute weniger üblich ist.
Und dann waren da die sog. Westpäckchen. Viele Bürger der Bundesrepublik hatten Verwandte oder Freunde in der ehemaligen DDR und versendeten regelmäßig, insbesondere aber zu festlichen Anlässen Päckchen und Pakete mit Inhalten, die wir als Mangelware in der DDR kannten. Beliebt waren Kaffee, Tee, Jeans, Kaugummi, Bekleidung allgemein.
Das führte dazu, da ich an manchen Tagen, vor lauter Päckchen und Pakete die Eingangstür nicht mehr sehen konnte, so Frau Bundt, und es stellte sich ein gutes Gefühl ein, wenn alles auf den Weg gebracht war.


Mit besonderer Freude zeigt Frau Bundt mir einen Artikel aus der Landeszeitung vom 17.05.1982., die Poststelle hatte ihren 100 sten Geburtstag. Dazu gratulierte der Bürgermeister Lüneburg im Namen der Gemeinde Borgstedt den Angestellten der Post recht herzlich und überreichte Heinke Bundt einen Blumenstrauß in den Schleswig-holsteinischen Landesfarben blau-weiß-rot. Siehe auch: Presseartikel zur Poststelle.
 
Ein herzliches Dankeschön für das Gespräch, Eckhardt Heinze.